Zahl der Firmenpleiten steigt auf höchsten Stand seit fast zehn Jahren
n-tv
Die anhaltende Wirtschaftsflaute bringt immer mehr Firmen in Zahlungsschwierigkeiten. Betroffen sind meist kleine Betriebe. Doch die Pleitewelle macht auch vor Branchengiganten keinen Halt - und vernichtet dabei deutlich mehr Jobs als im Vorjahr.
Die wirtschaftliche Dauerflaute in Deutschland sorgt einer Studie zufolge 2024 für so viele Firmenpleiten wie seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr. Die Anzahl der Insolvenzen dürfte um 24,3 Prozent auf 22.400 zugenommen haben, ergaben die am Montag veröffentlichten Berechnungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Zuletzt gab es 2015 mit 23.180 Fällen eine höhere Zahl.
"Mit einiger Verzögerung schlagen die Krisen der vergangenen Jahre nun als Insolvenzen bei den Unternehmen durch", sagte der Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch. "Der wirtschaftspolitische Stillstand und die rückläufige Innovationskraft haben den Wirtschaftsstandort Deutschland geschwächt."
Auch im kommenden Jahr sei daher mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. "Damit könnten bald wieder Insolvenzzahlen nahe an den Höchstwerten der Jahre 2009 und 2010 in Sichtweite kommen, als über 32.000 Unternehmen in die Insolvenz gingen", sagte Hantzsch.
Hohe Kosten, geringe Nachfrage, unrentable Werksauslastungen: Die deutschen Chemieunternehmen blicken auf ein trübes Geschäftsjahr und können keine anstehende Besserung der Lage ausmachen. Immerhin scheint die Talsohle erreicht. Doch die aus Sicht der Branche jahrelange Talfahrt hat Substanz gekostet.
Obwohl die konjunkturelle Weltlage schon länger schwach aussieht, geht der DAX durch die Decke, knackt gar die 20.000-Punkte-Marke. Mathematisch müsste der Aktienmarkt 2025 deutlich schwächer werden. Hoffnung machen die Bundestagswahl, ein möglicher Frieden in der Ukraine, sogar der neue US-Präsident.