Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt auf Rekordhöhe
DW
Erstmals in der Corona-Pandemie sind in Deutschland binnen eines Tages mehr als 250.000 neue Corona-Infektionen registriert worden. Derweil entfacht der Entwurf für eine neue Corona-Rechtsgrundlage eine heftige Debatte.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 262.752 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 52.079 Fälle mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 210.673 positive Tests gezählt wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 16,5 Millionen.
Auch die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut stark gestiegen – auf 1388,5. Am Mittwoch hatte er 1319,0 betragen, vor einer Woche 1265,0. Der Wert beziffert die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt.
Binnen 24 Stunden wurden laut RKI 259 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Vor einer Woche waren es 267 Todesfälle. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland stieg damit auf 125.023. Die sogenannte Hospitalisierungsrate - also die Zahl der Corona-infizierten Patienten in den Kliniken je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - kletterte von 6,15 am Dienstag auf 6,62 am Mittwoch.
Unterdessen sorgt der Entwurf der Bundesregierung für die neue Corona-Rechtsgrundlage ab 20. März bei Politikern und Fachleuten für eine lebhafte Diskussion. "Es regiert das Prinzip Hoffnung", sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe und der "Augsburger Allgemeinen". Der vereinbarte Basisschutz sei zwar besser als nichts. Aber: "Die Politik hat weitergehende, sinnvolle Maßnahmen erfolgreich zerredet."
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hält die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes auch für ungenügend, um den Schutz aller vulnerablen Gruppen zu gewährleisten, etwa bei Pflegebedürftigen, die zuhause und nicht in Heimen leben. Der Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch, sagte, die Koalition vergesse Millionen Hilfsbedürftige und ihre Angehörigen.