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Zürcher Gemetzeltes im "Tatort"
n-tv
Ein toter Schimpanse, ein schwimmender Elefant, ein Zwilling mit Einzelkind-Ambitionen und ein Loser, der am Ende gewinnt - in "Von Affen und Menschen" ging es hoch her. Mit seinem verflixten siebten "Tatort"-Fall dürfte sich das Duo Ott und Grandjean endgültig etabliert haben - so fulminant darf es weitergehen.
Zugegeben, es braucht einen Augenblick, bis man am Haken hängt. Einsatz im Zoo, es gilt, den Tod eines Schimpansen aufzuklären? Die spinnen, die Schweizer. Doch genau das entpuppt sich als ausgesprochene Qualität dieses "Tatorts", bei dem sich wohl so einige Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer im falschen Film wähnten. Die Schweizer mit ordentlich Tempo unterwegs, mit schrägen Typen und Toten im Minutentakt - das hatte man so in der Vergangenheit nicht allzu oft erlebt. Wenn den wackeren Reto Flückiger eines auszeichnete, dann war das, bei aller Dienstbeflissenheit, immer eine etwas gemächlichere Gangart.
Nun könnte man sagen, dass auch Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) etwas schluffig daherkamen, vom vollmondigen Schlafdefizit ganz zerzaust und müde. Das aber verbauten die beiden Ermittlerinnen - beziehungsweise Stefan Brunner und Lorenz Langenegger, ihre Autoren - zu einem nervösen Grundton, bei dem auch das Publikum bald nicht mehr wusste, ob es wacht oder träumt, ob es sich zwischen Münster und Murot befindet oder eben doch im kriminalistisch sonst immer etwas zahmen Zürich.
Wie dieses kleine Kunststück gelingen konnte? Da ist zum einer der überzeugende Stamm-Cast. Zuercher und Schuler haben sich nach einem halben Dutzend Fälle mittlerweile bestens aufeinander eingespielt, treffen den richtigen Ton zwischen ironischem Necken und freundschaftlicher Verbundenheit. Rachel Braunschweig als Staatsanwältin Anita Wegenast hat das richtige Maß an Divenhaftigkeit verinnerlicht, außerdem kommt Aaron Arens als angemessen charmanter Assistent Noah Löwenherz endlich mal auf seine Kosten.