Yellen nennt Bedingung für Fed-Zinspause
n-tv
Aus dem US-Finanzministerium kommen Signale, die an den Finanzmärkten für gute Stimmung sorgen dürften. Ressortchefin Yellen erwartet, dass der Bankensektor nach den jüngsten Turbulenzen bei Krediten strenger wirtschafte. Das könnte der Fed weitere Zinsschritte ersparen.
Im Kampf gegen die hohe Inflation könnte die US-Notenbank Fed laut Finanzministerin Janet Yellen möglicherweise um weitere Zinserhöhungen herumkommen. Yellen sagte laut einer vom Sender CNN verbreiteten Interview-Mitschrift in dem Podcast "Fareed Zakaria GPS", die Banken würden im Zuge der jüngsten Turbulenzen in der Branche bei der Kreditvergabe "wahrscheinlich etwas vorsichtiger werden". Dies würde zu einer eingeschränkten Kreditvergabe an die Wirtschaft führen, was wiederum ein "Ersatz" sein könne für weitere Zinserhöhungen in den USA.
Die Frage, wie weit die Notenbanken in den USA oder auch in Europa die Zinsen noch anheben, um damit den hohen Teuerungsraten entgegenzuwirken, wird an den Finanzmärkten heiß diskutiert. Die Fed hat die Zinsen binnen Jahresfrist bereits von nahe Null bis auf aktuell 4,75 bis 5,00 Prozent geschraubt. Finanzmarkt-Experten gehen davon aus, dass bei der Fed-Sitzung im Mai eine weitere Anhebung um 0,25 Prozentpunkte beschlossen wird.
Yellen sagte, die Maßnahmen der Politik zur Eindämmung der systemischen Bedrohung der Finanzmärkte, die durch die Zusammenbrüche der US-Geldhäuser Silicon Valley Bank und Signature Bank im März verursacht worden seien, hätten zu einer Stabilisierung der Einlagenabflüsse geführt. Damit habe sich die Lage beruhigt, müsse aber noch beobachtet werden. "Die Banken werden in diesem Umfeld wahrscheinlich etwas vorsichtiger werden", sagte Yellen, die selbst für einige Jahre Chefin der US-Notenbank war.