Yasmin Fahimi wird neue DGB-Chefin
Süddeutsche Zeitung
Die langjährige Gewerkschafterin und SPD-Politikerin wird nach monatelangem Tauziehen gekürt. Zuvor hatte Verdi ihren Lebensgefährten an der Spitze der Dachgewerkschaft verhindert.
Bevor es zu peinlich wurde, haben es die Gewerkschaften doch noch geschafft: Yasmin Fahimi wird neue Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Der Bundesvorstand nominierte die Kandidatin am Mittwoch nach einer monatelangen Hängepartie. Damit dürfte ab Mai erstmals eine Frau an der Spitze des Dachverbands der deutschen Gewerkschaften stehen.
Fahimi war zuletzt vor allem als SPD-Politikerin tätig. 2014 wurde sie Generalsekretärin der Partei, später Staatssekretärin im Arbeitsministerium. Seit 2017 sitzt sie im Bundestag, wo sie eher dem linken Parteiflügel angehört. Von 1998 bis 2014 war die Diplom-Chemikerin bei der Gewerkschaft Chemie Energie (IG BCE) in verschiedenen Positionen tätig. Auf den neuen Posten soll die 54-Jährige Ende Mai auf dem DGB-Kongress gewählt werden.
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"Fahimi ist politisch erfahren und hat zugleich lange Zeit bei einer Gewerkschaft gearbeitet", heißt es bei den Arbeitnehmervertretern. "Sie gibt die richtigen Antworten auf die ökologische und digitale Transformation der Wirtschaft".
Der Entscheidung für Fahimi ging ein monatelanges Tauziehen voraus. Seit Langem steht fest, dass Reiner Hoffmann das Amt des DGB-Chefs im Mai abgeben wird - "dann bin ich kurz vor meinem 67. Geburtstag und gehe in Rente", sagte Hoffmann 2021 der SZ. Doch auf einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin konnten sich die DGB-Gewerkschaften über viele Monate nicht einigen.