
Yücel schmeißt als PEN-Präsident hin
n-tv
PEN ist ein altehrwürdiger Verein für Schriftsteller. Dem Ableger hierzulande steht erst seit Oktober der Journalist Deniz Yücel vor. Immer wieder kracht es. Es geht um Beleidigungen und Mobbingvorwürfe. Auf der Mitgliederversammlung tritt Yücel zurück und rechnet emotional ab.
Am Ende war der Skandal perfekt: Nachdem kurz zuvor der Abwahlantrag gegen den PEN-Präsidenten Deniz Yücel knapp abgeschmettert worden war, erklärte der Journalist auf der Mitgliederversammlung in Gotha überraschend seinen Rücktritt. "Ich will keine Galionsfigur für diese Bratwurstbude sein", sagte der 48-Jährige im Anschluss. Zugleich erklärte der Journalist und Publizist seinen Austritt aus der Schriftstellervereinigung. "Der Verein mit den großen Namen ist Geschichte."
Die Mehrheit der Mitglieder seien "Wichtigtuer und Selbstdarsteller", die den Verein gekapert hätten und für die verfolgte Autoren nur Beiwerk seien, rechnete Yücel nach nur siebenmonatiger Amtszeit emotional mit dem Verein ab. Der 48-Jährige war erst im vergangenen Oktober an die Spitze des PEN-Zentrums gerückt.
Der Führungsstil der Spitzenriege hatte zu heftigem Streit in der Schriftstellervereinigung geführt und diese entzweit. Dabei geht es unter anderem um Beleidigungen, Mobbingvorwürfe und den Umgangston. Die Vorwürfe beziehen sich auf einen umfassenden Mailwechsel im Präsidium. Der Führungsstil des Präsidiums wurde in Gotha hitzig und in sehr aufgebrachter Stimmung debattiert.
