Wurde "Titan" bei Schleppmanöver beschädigt?
n-tv
Dass das Tauchboot "Titan" durch eine Implosion zerstört wurde, gilt als sicher. Doch wo war die Schwachstelle, die sie auslöste und wie entstand diese? Eine Expertenrunde sammelt weitere Puzzlesteine, einer davon ist der Transport zum Tauchort.
Auf der Suche nach der Ursache für die Implosion des Tauchbootes "Titan" ist eine weitere These aufgetaucht. Demnach könnte die "Titan" auf dem Weg zum Tauchort vor der Küste Neufundlands beschädigt worden sein.
Mehrere Ingenieure und Experten sagten der "New York Times", dass viele Entscheidungen bei der Eigentümerfirma Oceangate offenbar vor allem mit dem Ziel getroffen wurden, die Kosten niedrig zu halten. Eine mögliche Kostensenkungsmaßnahme sei die Anmietung der "Polar Prince" als Mutterschiff für den Tauchgang gewesen.
Denn die "Polar Prince" sei zu klein gewesen, um die "Titan" an Deck zu transportieren. Stattdessen wurde das Tauchboot mehrmals drei Tage lang durch das Meer von Neufundland zum Standort des "Titanic"-Wracks gezogen. Das Tauchboot werde bei dieser Art des Transportes "ziemlich unsanft herumgeschleudert", schrieb Arnie Weissmann, der Chefredakteur von Travel Weekly, über seine Expedition im Mai. Normalerweise lässt ein großer Kran ein Tauchboot von einem speziell angefertigten Mutterschiff, das mit maßgeschneiderten Winden, Hangars und einer Maschinenwerkstatt ausgestattet ist, ins Meer herab, sagte Weissman. Sein geplanter "Titan"-Tauchgang wurde schließlich wegen "Wind, Wellen und Nebel" abgesagt.