
Womit Orbán recht hat
Die Welt
Protest ist heute rechts. Viktor Orbán und andere geben den berechtigten Beschwerden der einfachen Menschen eine Stimme. Liberale haben derweil vergessen, was das Ende des Kommunismus vor 30 Jahren erst möglich machte. Was sie verdrängt haben, weiß der Psychoanalytiker Slavoj Žižek.
Am 7. Juli 2021 kaufte Viktor Orbán eine Seite in der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“, um seine Ansichten über Europa zu veröffentlichen. Seine wichtigsten Punkte waren: Die Brüsseler Bürokratie agiere als „Superstaat“, der nur seine eigenen ideologischen und institutionellen Ziele schützt – niemand hat Brüssel dazu ermächtigt. Wir sollten das Ziel einer größeren Einheit aufgeben, denn das kommende Jahrzehnt wird neue Herausforderungen und Gefahren mit sich bringen, die Europäer müssen vor „massiven Migrationen und Pandemien“ geschützt werden. Dieses Paar passt nicht zusammen: Einwanderer und Pandemie sind nicht von außen auf uns zugekommen, für beides sind wir verantwortlich. Ohne die Intervention der USA im Irak usw. hätte es viel weniger Einwanderer gegeben, ohne den globalen Kapitalismus hätte es keine Pandemie gegeben, und gerade Einwanderungskrisen und Pandemien erfordern eine stärkere europäische Einheit.More Related News