Wolfsschützer sehen Überleben von Rudel in Gefahr
n-tv
Amt Neuhaus (dpa/lni) - Nach dem Abschuss von zwei Wölfen im Landkreis Lüneburg sehen Wolfsschützer das Überleben des Rudels in Amt Neuhaus in Gefahr. Zunächst sei dort im Januar eine Wölfin getötet worden, die gar nicht das gesuchte Tier war und sogar aus einem anderen Rudel stammte, kritisierte die Interessengemeinschaft Wolfsfreunde Deutschland am Dienstagabend. Die Identität des zweiten Tieres, einem am 1. Februar getöteten Rüden, stehe noch nicht fest. Die Wolfsschützer befürchten, dass sein weibliches Partnertier bereits tragend gewesen sein und die Welpen voraussichtlich nicht alleine aufziehen könne.
Die Wölfe wurden laut niedersächsischem Umweltministerium mit einer behördlichen Ausnahmegenehmigung abgeschossen, weil es in der Region vermehrt zu Rissen gekommen war. Die Schäden von rund 5800 Euro seit Ende 2020 seien vergleichsweise gering in Anbetracht der Gesamtzahl der Schafe in der Region, argumentierten die Wolfsschützer. Die Grünen im Landtag und mehrere Naturschutzverbände kritisieren seit längerem die Wolfspolitik der Landesregierung und sehen Gesetzesverstöße. Laut Ministerium sind die Abschüsse durch das Bundesnaturschutzgesetz gedeckt. Wölfe sind in Europa streng geschützt und dürfen nur in besonderen Ausnahmefällen getötet werden.