
Wolffsohn schreibt für Kinder über Hitler
n-tv
Nicht alle Kinder haben einen Großvater, der ihnen mal schnell ein Buch schreibt. Die fünf Enkel des Historikers Michael Wolffsohn haben das Glück. Und nicht nur das: Auf die existenzielle Frage, wie die eigenen Vorfahren dem Holocaust entkommen sind, kriegen sie eine Antwort: Es war Glück im Unglück.
Wie alle großen und glücklichen Familien haben die Wolffsohns eine eigene Zeitrechnung. Sie zählen die Jahre vor Hitler und nach Hitler. Im Jahr zwei nach Hitler wird Michael Wolffsohn in Tel Aviv, Israel geboren. Sein Umfeld ist deutsch, seine Eltern und Großeltern stammen aus dem Berliner und Bamberger Bildungs- und Großbürgertum. Sie haben Nazi-Deutschland rechtzeitig verlassen und nur durch die Flucht das große Morden überlebt. Zwar mussten sie alles zurücklassen, doch ihre Klugheit, ihre Lebensfreude und ihr Leben nahmen sie mit ins gelobte Land. "Wir waren Glückskinder - trotz allem", heißt deshalb das jüngste historische Werk von Michael Wolffsohn, das sich - eine Premiere - an junge Leser richtet. Anders als man vielleicht vermuten könnte, steht im Familienleben der Wolffsohns der Mord an sechs Millionen Juden nicht auf der Tagesordnung. "Als unsere Kinder klein waren, wollten wir sie schützen. Das ist bis zu einem gewissen Alter notwendig", erzählt Michael Wolffsohn ntv.de. Auch stellten seine drei Kinder viele Fragen nicht - wohl weil sie den Alltag mit den Eltern einfach hinnahmen. Doch die Fragen, die schweren und bohrenden, kommen jetzt von den Enkeln. Wer war dieser Adolf Hitler? Und warum wollte er, dass alle Juden verschwinden?, fragte der damals siebenjährige Noah seinen Großvater.More Related News
