Woidke: Schäuble hat Geschichte der Bundesrepublik geprägt
n-tv
Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat den gestorbenen früheren Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble gewürdigt. "Wolfgang Schäuble war ein meinungsstarker Abgeordneter, ein hochkompetenter und extrem engagierter Politiker, jemand, der seine Verpflichtung als Volksvertreter sehr ernst genommen hat", hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung in Potsdam. Schäuble war am Dienstagabend im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben.
Schäuble sei "ein Demokrat durch und durch" gewesen, so der SPD-Politiker. "Und damit ist er für uns heute und für kommende Generationen ein echtes Vorbild. Wir im Land Brandenburg werden ihm ein ehrendes Gedächtnis bereiten."
Schäuble habe in vielen verschiedenen Ämtern und Funktionen die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland mitgeprägt. Seine Arbeit habe "tiefe Spuren in der Geschichte unseres Landes hinterlassen". Was Schäuble als dienstältester Abgeordneter in den vielen Jahren seines Engagements für die deutsche Demokratie geleistet habe, suche seinesgleichen. "Für mich wird sein Name vor allem immer mit der Deutschen Einheit verknüpft sein, der Einigungsvertrag der beiden deutschen Staaten trägt seine Handschrift", so Woidke. "Dafür werden ihn auch viele Menschen in Ostdeutschland in guter Erinnerung behalten, hat er doch viel dazu beigetragen, dass wahr werden konnte, wofür sie in der friedlichen Revolution gekämpft haben."
Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) bezeichnete Schäuble in einer Mitteilung als leidenschaftlichen Parlamentarier, unbeugsamen Demokraten, großen Europäer und einen Freund Brandenburgs. "Wolfgang Schäuble zeigte als überzeugter Verfassungspatriot großes Interesse am Zusammenwachsen Deutschlands und an ostdeutschen Biografien. Sein politischer Weitblick, seine Neugierde und sein Humor werden uns fehlen."