Wohnungsnot "bremst Arbeitsmarkt aus"
n-tv
Während die Politik wegen sinkender Inflation auf ein Ende der Wohnungsbaukrise hofft, sehen Branchenverbände die Talsohle noch lange nicht erreicht. Die Flaute am Bau habe das Zeug, auch Impulse am Arbeitsmarkt zu strangulieren, warnen Experten und setzen die Ampel unter Handlungsdruck.
Der Wohnungsmangel wird nach Ansicht der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt immer mehr zum Standortnachteil für die deutsche Wirtschaft. Die Unternehmen brauchten dringend Arbeitskräfte. "Aber die kommen nur, wenn sie eine Wohnung finden, die sie sich auch leisten können", warnte IG-BAU-Chef Robert Feiger vor dem Wohnungsbau-Branchentag in Berlin.
Es fehlten bundesweit mehr als 800.000 Wohnungen, sagte Feiger. Wer in Großstädten und Ballungsräumen arbeiten wolle, habe kaum eine Chance auf eine bezahlbare Wohnung - egal ob Fachkraft aus Deutschland oder Zuwanderer aus dem Ausland. "Der Wohnungsmarkt ist zum Nadelöhr für den Arbeitsmarkt geworden." Das bedeute aber auch, dass die Gesamtwirtschaft nicht wachsen werde, wenn es beim Wohnungsbau kein Wachstum gebe. "Passiert jetzt nichts, dann erlebt Deutschland einen Bumerang-Effekt: Die Wohnungsbaukrise wird die gesamte Wirtschaft empfindlich treffen", machte Feiger deutlich.
Beim Wohnungsbau-Tag in Berlin wollen mehrere Branchenverbände die Bundesregierung dazu bewegen, den Wohnungsbau in Deutschland stärker zu unterstützen. Erwartet werden Bauministerin Klara Geywitz von der SPD und Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen. Die Bauindustrie sieht trotz der sinkenden Inflation keinerlei Anzeichen für eine Entspannung der Krise am Wohnungsmarkt. Einige Politiker redeten bereits von Signalen einer Belebung des Wohnungsbaus, dabei sei die Talfahrt noch im vollen Gang, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, der "Augsburger Allgemeinen" und der "Rheinischen Post".
Simone Menne hat klare Worte für Elon Musk übrig. Die Präsidentin der American Chamber of Commerce in Deutschland sieht im Tesla-Chef wie in Donald Trump einen Meister der Polarisierung und im Überschreiten von Grenzen. Wie sie künftig damit umgehen will, verrät sie im ntv-Erfolgspodcast "Biz & Beyond".