Wohnhaus von Ernst Haeckel für 3,2 Millionen Euro saniert
n-tv
Jena (dpa/th) - Mit 3,2 Millionen Euro ist das ehemalige Wohnhaus des Biologen und Evolutionsforschers Ernst Haeckel in Jena aufwendig saniert worden. Die "Villa Medusa" der Universität Jena sei nun wieder näher an ihrem Originalzustand im 19. Jahrhundert, sagte der Kustos des Hauses, Thomas Bach, anlässlich des Abschlusses der Arbeiten am Mittwoch. "Das Haus erzählt uns jetzt nicht nur etwas über Haeckel, sondern erzählt uns auch etwas über die Bauzeit."
Vor dem Hintergrund der Kritik an Haeckel, der sich unter anderem für die Tötung unheilbar Kranker aussprach und im Rahmen seiner Evolutionsforschung rassistische Klassifikationen aufstelle, wolle man zeigen wie es dazu kam und wie das damalige gesellschaftliche Umfeld war. "Es geht nicht um Verehrung, sondern um eine historisch akkurate Auseinandersetzung mit einem zu seiner Zeit sehr bekannten Mann." Durch von ihm geprägte Begriffe wie "Ökologie" wirke Haeckel noch heute, sagte Bach weiter.
Das 1882/83 errichtete Haus diente Ernst Haeckel (1834-1919) als Wohnsitz und Arbeitsstätte. Vor Haeckels 100. Todestag starteten im Jahr 2017 die Sanierungsarbeiten. Ursprünglich seien dafür Kosten von 1,6 Millionen Euro, also halb so viel wie letztlich benötigt, veranschlagt worden, sagte Bach. Auch die Wiedereröffnung war für das Jahr 2020 angepeilt.