Wo wären wir heute ohne das Kristall?
ZDF
Seit Jahrtausenden ist Glas aus dem Leben nicht mehr wegzudenken. Die Vereinten Nationen rufen 2022 zum "Internationalen Jahr des Glases" aus.
Wer hat's erfunden? Die Ägypter könnten es gewesen sein oder Weise in Mesopotamien. Der älteste Hinweis auf Glas ist auf einer Tontafel aus der Regierungszeit des assyrischen Königs Assurbanipal im siebten Jahrhundert vor Christus erhalten. In Keilschrift notierte ein Schreiber:
Im Prinzip gilt das bis heute, erklärt Lothar Wondraczek. Er ist Professor für Glaschemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und deutscher Vertreter im internationalen Lenkungskreis für das UN-Jahr des Glases.
Die wichtigsten Ingredienzien zur Glasherstellung seien auch nach vier Jahrtausenden:
Auch die Art der Herstellung blieb im Grunde gleich. Wird es auf 1.500 Grad erhitzt, verflüssigt sich das Stoffgemisch, wie der Experte erklärt. Wenn es erkaltet, entsteht daraus das transparente Material. Ein schneller Temperaturabfall ist entscheidend.
Während der Quarzsand aus Kristallen besteht, hat Glas eine sogenannte amorphe Struktur. "Die Atome schaffen es nicht, sich zu regelmäßigen Strukturen zu finden", erläutert Wondraczek. Am Ende verhält sich Glas wie eine extrem zähe Flüssigkeit.
Glas ist aus dem Alltag nicht wegzudenken und in vielen Dingen unersetzbar. Fenster bringen Tageslicht in jeden Raum, es dient der Aufbewahrung, wird in Autos verbaut und machte optische Errungenschaften wie Brille, Mikroskop oder Teleskop erst möglich. Dazu verschönt Glaskunst die Welt.
Glas ist, ohne Übertreibung, überall.