Wo soll das bloß hinführen, Hansi Flick?
n-tv
Aufbruchstimmung möchte die DFB-Elf erzeugen, doch knapp ein Jahr vor der Heim-Europameisterschaft weitet sich die Krise mit dem Unentschieden gegen die Ukraine aus. Bundestrainer Hansi Flick spricht zwar von Lösungen, auf dem Platz aber dominieren die Probleme. Das wirft Fragen auf.
Das wohlwollende Fazit dieses 3:3 (1:2)-Unentschiedens gegen die Ukraine könnte lauten, dass sich die deutsche Nationalmannschaft als guter Gastgeber erwiesen hat. Auf die frühe Führung durch Niclas Füllkrug folgten im Bremer Weserstadion gleich mehrere freundliche Einladungen zum Toreschießen an die ukrainischen Fußballer, die diese im neunten Aufeinandertreffen vom ersten Sieg gegen den vierfachen Weltmeister träumen ließen.
In den Schlussminuten holte die Elf von Bundestrainer Hansi Flick einen 1:3-Rückstand auf, wendete die eigentlich verdiente Niederlage gerade noch ab. Und erarbeitete sich so etwas späten Applaus von den Rängen für eine Leistung, die wenig Ansätze dafür lieferte, warum die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes nach drei enttäuschenden Turnieren in knapp einem Jahr bei der Heim-Europameisterschaft plötzlich wieder zu den Titelfavoriten zählen sollte.
Füllkrug, der mit seinem siebten Tor im siebten Länderspiel die Führung erzielt hatte, sagte anschließend, es habe "Phasen" gegeben, "in denen wir Spieler dachten: 'Wie kann das jetzt gerade sein, dass wir in dieser Situation sind? Und was geht hier gerade ab?'" Ein bitterer Einblick, denn ähnliche Gedanken dürften auch viele gehabt haben, die es mit der DFB-Elf halten. Wie kann es sein, dass die Defensive noch immer so fragil ist? Wie kann es sein, dass im Zentrum noch immer kaum Stabilität zu erkennen ist? Wie kann es sein, dass die offensive Effektivität oftmals von Einzelaktionen abhängig ist? Füllkrug dankte Kai Havertz, der in der Schlussphase das 2:3 selbst erzielte und den Elfmeter zum 3:3 herausholte, "dass wir mit individueller Qualität [...] von Kai dieses Spiel doch noch zu einem Unentschieden drehen konnten".
Endlich muss die Konkurrenz wieder das Fernglas rausholen. Nach einer äußerst heiklen Saison dominiert der FC Bayern München die Fußball-Bundesliga der Männer. Bereits jetzt könne der Rekordmeister die Meisterfeier planen, sagt Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Er ist auch aus anderen Gründen rundum zufrieden.