
Wo Kinder bei jedem Wetter draußen toben
n-tv
Im Freien lernen, basteln und die Natur entdecken: Waldkindergärten machen all das möglich und liegen im Trend. Herumtollen an der frischen Luft verringert in Zeiten der Pandemie auch das Infektionsrisiko.
Morgenrunde oben auf dem Hügel: Die Fläche ist bedeckt von herabgefallenen Blättern. Ungeduldig wippen die Kinder auf Baumstämmen, die ihnen als Sitz dienen. Die Erzieherin begrüßt alle im Kreis und möchte eine Geschichte vorlesen. "Habt ihr Lust?" Ein lautes "Ja!" hallt zwischen Vogelgezwitscher durch den Wald.
In Waldkindergärten wie hier im hessischen Büdingen verbringen Kinder immens viel Zeit in der Natur, deutschlandweit werden solche Einrichtungen immer beliebter - gerade auch in Corona-Zeiten. Gespannt lauschen die Kleinen jetzt der Geschichte. Einige Kinder sind neu im Waldkindergarten namens "Die Frischlinge", neugierig schauen sie in die Gesichter der anderen. "Zur Eingewöhnung darf die Familie auch zum Schnuppern kommen", erzählt Leiterin Jutta Schaffert. Aber die Kinder gewöhnten sich schnell an die Umgebung.
Nach dem Ende des Morgenkreises folgen letzte Anweisungen, kurz danach springen alle Kinder von ihren Sitzen und verteilen sich im Wald - das Herumtollen kann beginnen. Schaffert kennt den Waldkindergarten seit dessen Gründung 2001. Er entstand, wie die meisten, aus einer Eltern-Initiative. Die einstige Krankenschwester und Mutter von drei Kindern entschied sich, dem Kindergarten treu zu bleiben und machte eine Ausbildung zur Erzieherin. Seit 2012 ist die 56-Jährige Teil des Teams.