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Wo Alice Weidel wie eine Gewinnerin aussieht
Die Welt
AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel reist im Wahlkampf-Endspurt durch den Osten. Auf den Bühnen dort wird gelogen, der Holocaust relativiert und Hitler imitiert. Sie hält sich da raus. Aber was bedeutet das eigentlich?
Zeitz ist eine kleine Stadt in Sachsen-Anhalt, in der am besten Platz nur noch das AfD-Plakat unbeschädigt ist. Da sitzt ein Rentner mit Bier an der Bushaltestelle. Da ist die Straße, die einfach nur „Freiheit“ heißt, wo die Häuser Spritzputz tragen und die Scheiben eingeschlagen sind. Und am Altmarkt macht die AfD ihre große Wahlkampfveranstaltung mit Spitzenkandidatin Alice Weidel.
Der Speditionskaufmann Uwe Gewiese wird in Zeitz als „unser Lokalmatador“ angekündigt, was bedeutet, dass er alle Mandats-Wahlen in seinem Leben verloren hat. Gewiese erzählt, dass Markus Söder (CSU) davon „schwadroniert, Ungeimpfte in Städten mit über 50.000 Einwohnern, oder soll ich lieber Insassen sagen“, zu isolieren. „Das gab es schon einmal in der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte.“ Gewieses Geschichte ist eine Lüge, und der Rest ist Holocaust-Relativierung. Außen herum stehen Polizeibeamte und passen auf, dass die Gegendemonstranten mit ihren Fahnen der AfD nicht zu nahe kommen.