WM in Katar: Grüne fordern Entschädigungsfonds für Gastarbeiter
ProSieben
Die Grünen haben ein Positionspapier zur WM 2022 in Katar vereinbart. Sie fordern einen Entschädigungsfonds für die Gastarbeiter.
Das Wichtigste in Kürze:
Die Grünen erhöhen den politischen Druck auf Katar, das Gastgeberland der WM 2022 – zwei Monate bevor der Ball rollt. Wie die "Sportschau" berichtet, haben die Grünen um Robert Habeck und Annalena Baerbock ein Positionspapier beschlossen, das in erster Linie die Einhaltung und die Umsetzung von Menschen- und Arbeitsrechten in Katar zum Thema hat. Insgesamt sind es elf Forderungen – eine der wichtigsten ist die nach einem sogenannten Entschädigungsfonds.
In dem Papier steht geschrieben: "Es geht unter anderem um die Erstattung nicht gezahlter Löhne, erpresserischer Vermittlungsgebühren und die Entschädigung für Verletzungen und Todesfälle."
Wie die Finanzierung dieses Entschädigungsfonds aussehen könnte, wurde nicht aufgeführt. Hier ginge es im Besonderen darum, welche Summe angemessen wäre und welche Personen überhaupt berechtigt wären, von dem Fonds entschädigt werden zu können. Von Menschenrechtsorganisationen wird gefordert, dass die FIFA mindestens 440 Millionen US-Dollar zahlen sollte - die Höhe der Preisgelder bei der Weltmeisterschaft. Der Turniersieger wird von der FIFA 42 Millionen US-Dollar erhalten, der zweite Finalist 30 Millionen.
Es müsse zudem genau geprüft werden, welche Menschen von den Leistungen profitieren könnte. Boris Mijatovic, Bundestagsmitglied der Grünen, forderte, neben dem Bau der Stadien auch den Ausbau des Flughafens von Doha sowie die Infrastruktur mit Hotels und auch den Nahverkehr zu berücksichtigen. "Denn genau das war auch Teil der Bewerbung bei der FIFA", so der Politiker.