WM im Zweijahresrhythmus? Die Fifa und das Mehr
Frankfurter Rundschau
Die Fifa hat die Idee, bald die Fußball-Weltmeisterschaft im Zweijahresrhythmus auszutragen. Eine Glosse.
Wir brauchen mehr. Viel mehr, von allem, die ganze Zeit. Und wenn wir glauben, es ist okay, es reicht erst einmal – bitte innehalten für einen Moment. Warten, bis der Mangel sich zu erkennen gibt, er wird hervortreten hinter dem vollkommen irreführenden Gefühl von Genügsamkeit. Keine Sorge. So ist es zum Beispiel wichtig, dass man sich immer wieder vor Augen führt, dass es viel zu wenig Fußball gibt auf der Welt. Wir brauchen mehr Fußball, häufiger, ganz wichtig ist das, sonst liefe man am Ende noch Gefahr, sich für etwas anderes zu interessieren. Gott bewahre. Und wenn wir schon von Gott sprechen: Die Fifa, der Weltverband und, man könnte fast meinen, Geburtsstätte des Gotteskomplexes, ist gerade mit der herrlichen Idee um die Ecke geschossen, ihr Premiumprodukt, die Weltmeisterschaft, nicht nur alle vier Jahre, sondern im Zweijahresrhythmus zu veranstalten. Was für eine grandiose Idee, was für ein tolles Mehr! Um den Leuten verständlich zu machen, wie toll diese Idee ist – und sie ist ausgesprochen toll, toller geht’s gar nicht, toller sogar noch als die (ein Glück!) schon in die Tat umgesetzte Großtollheit, die WM ab 2026 auf 48 Teams aufzustocken, weil, 48 ist mehr als 32, wie Fifa-Mathematiker ermitteln konnten. Aus diesem Grund also ist zurzeit die graue Eminenz Arsène Wenger unterwegs und geht von Tür zu Tür wie ein Vertreter für Luxusstaubsauger.More Related News