
WM-Gesten erreichen die Politik – Union stellt offizielle Anfrage zu Faesers Binde
Die Welt
Auf dem Platz in Katar hielten sich die Nationalspieler den Mund zu, auf der Tribüne trug Ministerin Faeser die „One Love“-Binde. Wurde das Ganze von einem PR-Manager koordiniert? Raphael Brinkert und der DFB weisen jede Einflussnahme zurück.
Der Streit um politische Gesten der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar erreicht fünf Tage nach dem Ausscheiden die Politik. Die Bundestagsfraktion der Union hat eine offizielle Anfrage an die Bundesregierung gestellt: „Hat die Bundesregierung im Vorfeld, während oder im Nachgang der Besuche von Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Katar 2022 eine Kommunikationsagentur zwecks medialer Begleitung oder Beratung beauftragt, und wenn ja, welche und zu welchen Kosten?“
Spekulationen über eine Verflechtung von Politik und Fußball wurden durch einen ARD-Bericht befeuert. Demnach sei zu „Beratungen um ein Signal gegen Diskriminierung in einem Land, in dem homosexuelle Handlungen ein Straftatbestand sind“, auch Raphael Brinkert hinzugezogen worden. Brinkert ist Mitbegründer von „BrinkertLück Creatives“, einer Agentur, die den SPD-Bundestagswahlkampf begleitete und zuletzt mit einem Auftrag aus dem SPD-geführten Gesundheitsministerium für eine Impfkampagne Schlagzeilen machte.