WM-Ball von 1974 in Polizeikeller entdeckt
n-tv
Nach fast 50 Jahren taucht ein Original-Spielball der Fußball-WM von 1974 in Essen wieder auf. Unter der dicken Staubschicht finden sich bekannte Namen wie Pelé und Paulo César. Eine Zeitzeugin erinnert sich: Fußball war damals deutlich bodenständiger als heute.
Nach Jahrzehnten im Keller einer Essener Polizeiwache ist ein Original-Spielball der Fußball-WM von 1974 wieder aufgetaucht. Der Essener Polizeipräsident Frank Richter übergab den lange vergessenen schwarz-weiß-roten Lederball mit 21 Unterschriften der damaligen brasilianischen Mannschaft am Freitag dem Leiter des Krupp-Archivs, Prof. Ralf Stremmel.
Brasiliens Seleção - mit Weltstar Pelé, der die WM in Deutschland zusammen mit Uwe Seeler eröffnete, aber seit 1971 nicht mehr im Nationalteam mitspielte und mit ihrem Trainer Mário Zagallo - hatte 1974 während der WM in einem Essener Hotel nahe der Villa Hügel gewohnt, das dem Stahlkonzern Krupp gehörte. Einer der Polizisten, die damals zum Objektschutz eingeteilt waren, habe den Ball mit den Unterschriften damals als Erinnerungsstück von der Mannschaft geschenkt bekommen, erzählte Richter.
Der Ball wurde im Keller der Wache Essen-Rellinghausen gelagert und dort vergessen - bis ihn ein Beamter vor kurzem beim Aufräumen mit einer dicken Staubschicht wieder entdeckte. Beim vorsichtigen Reinigen seien dem Polizisten die Unterschriften ins Auge gefallen. Er sei zwar kein Fußballfan, aber Namen wie Pelé hätten ihn doch stutzig gemacht. Experten des deutschen Fußball-Museums in Dortmund bestätigten die Echtheit des Balls. Er soll künftig in der Krupp-Ausstellung gezeigt werden.