Wissing will Flughafenchaos mit ausländische Aushilfen lösen
ProSieben
Tausende Arbeitskräfte aus Südosteuropa sollen das Sommer-Chaos an den deutschen Flughäfen lindern. Doch noch sind nicht alle Details um Sicherheit und soziale Standards geregelt.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat eine zeitnahe Lösung zur Bewältigung des Abfertigungschaos im Luftverkehr angekündigt. Der FDP-Politiker sagte am Montag dem TV-Sender Welt, eine Lösung sei greifbar nahe. «Ich hoffe, dass wir Fachkräfte aus dem Ausland mit Sicherheitsüberprüfung ohne Sicherheitslücken kurzfristig jetzt hierher bekommen, damit diese sehr, sehr unzufriedenstellende Situation für die Bürgerinnen und Bürger sich wieder entspannt.»
Die deutschen Flughäfen und ihre Bodendienstleister wollen tausende ausländische Aushilfen direkt anstellen. Die Arbeitskräfte sollen befristet für bis zu drei Monate unter anderem aus der Türkei und einigen Balkanstaaten kommen. Um Voraussetzungen dafür zu klären, laufen derzeit Gespräche innerhalb der Bundesregierung.
Mit Blick auf chaotische Zustände an Flughäfen sprach Wissing von einer nicht zufriedenstellenden Situation. «Die Menschen wollen in Urlaub fahren, freuen sich, jetzt endlich wieder verreisen zu können, nach einer so langen Zeit. Und das ausgerechnet jetzt der Flugverkehr nicht funktioniert, also: Mich ärgert das auch.»
Die ausländischen Arbeitskräfte würden voraussichtlich direkt bei Bodenverkehrsdienstleistern angestellt, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Modelle zur Arbeitnehmerüberlassung wären damit vom Tisch.
Die Bundesregierung hatte am Wochenende ihre Zustimmung zu dem Branchenplan signalisiert. Eine endgültige Entscheidung in Abstimmung der Ministerien für Arbeit, Inneres und Verkehr steht aber noch aus. Ein Sprecher des Arbeitsministeriums sagte am Montag dazu, Gespräche innerhalb der Regierung dauerten noch an. Vor allem geht es um den Verzicht auf die sogenannte Vorrangprüfung, ob für die Jobs nicht auch inländische Arbeitnehmer zu Verfügung stünden.