
Wissing verteidigt Digital-Form - 49 Euro ist "Einführungspreis"
n-tv
Elektronisch ja, aber nicht zwingend auf dem Handy: Verkehrsminister Wissing verteidigt im Bundestag angedachte Form des 49-Euro-Tickets. Die bringe große Vorteile mit sich, so der Minister. Zudem profitierten nicht nur Menschen in der Stadt, wie die Opposition moniert.
Knapp drei Monate vor dem angestrebten Start schwelt weiter Streit über praktische Fragen beim 49-Euro-Ticket für Busse und Bahnen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing verteidigte erneut die geplante elektronische Form des neuen bundesweiten Angebots. Ein digitales Ticket bedeute nicht, dass man immer ein Handy brauche - das könne es auch als Chipkarte geben, sagte der FDP-Politiker bei der ersten Beratung über die vorgesehene Finanzierung im Bundestag. "Wir brauchen in Deutschland kein Sparbuch, um Geld abzuheben. Und wir brauchen kein Papierticket, um Bus oder Bahn zu fahren." Die Opposition monierte zahlreiche ungeklärte Punkte.
Wissing warb für das "Deutschlandticket", das "ein Multitalent" sein werde. Es stärke klimafreundliche Mobilität, erhöhe die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und entlaste Bürgerinnen und Bürger. Geschaffen werde zudem der Einstieg in einen intermodalen Verkehr mit der Kombination verschiedener Verkehrsmittel, der digital gesteuert werde. Der Minister wies zudem Einwände zurück, dass das Ticket nur in der Stadt etwas bringen würde und in ländlichen Regionen nichts. Da die Fahrpreise auf dem Land höher seien, sei dort auch die Entlastungswirkung durch das Ticket deutlich höher als in Städten.
Wissing brachte einen Gesetzentwurf zur Finanzierung des künftigen Angebots ins Parlament ein. Demnach will der Bund von 2023 bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro zusätzlich geben, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsanbietern zur Hälfte auszugleichen. Für die andere Hälfte sollen die Länder aufkommen. Das Ticket soll zum Einführungspreis von 49 Euro im Monat zum 1. Mai starten und an das beliebte 9-Euro-Ticket aus dem Sommer 2022 anknüpfen. Vorgesehen ist ein digital buchbares, monatlich kündbares Abo. Zu dem Entwurf folgen im Bundestag weitere Ausschussberatungen, zustimmen muss dann auch noch der Bundesrat.