Wirtschaftsweise Grimm rechnet mit mehr Arbeitslosigkeit
n-tv
Schon jetzt steigt in Deutschland die Arbeitslosigkeit leicht an, im kommenden Jahr könnte sich der Trend fortsetzen. Wirtschaftsweise Grimm rechnet in einigen Branchen mit Stellenabbau. Gleichzeitig fordert sie ein Wirtschaftsprogramm.
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm erwartet für 2025 einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland und fordert ein Wirtschaftsprogramm für mehr Investitionen. "Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe werden Arbeitsplätze abgebaut", sagte Grimm der "Bild"-Zeitung. Die etablierten Branchen, in denen Deutschland weltweit führend war, stünden unter Druck, fügte sie hinzu. Nicht jeder werde seinen bisherigen Job behalten können.
Da gleichzeitig Unternehmen auch Fachkräfte suchen, werde die Arbeitslosigkeit nur leicht, aber nicht drastisch steigen, erklärte Grimm weiter. Allerdings würden viele Arbeitnehmer ihr Lohnniveau im Zuge eines Arbeitsplatzwechsels nicht halten können. "Viele werden weniger Geld nach Hause bringen", erklärte die Wirtschaftsprofessorin, die seit 2020 dem Sachverständigenrat der Bundesregierung angehört.
Angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung und der Konjunkturerwartungen für das kommende Jahr fordert Grimm zudem ein Wirtschaftsprogramm, um Investitionen in Deutschland anzukurbeln. "Dort, wo zum Beispiel Werksschließungen geplant sind, sollte die Politik dazu beitragen, dass es Neuansiedlungen von Unternehmen gibt", forderte sie. Zudem sei es wichtig, den Strukturwandel in der Wirtschaft zu unterstützen. "Eine staatliche Koordination von Weiterbildungsangeboten wäre eine Option, wenn Arbeitnehmer das Unternehmen oder die Branche wechseln."
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