Wirtschaftsweise bei Gaspreisbremse skeptisch - Für Einmalzahlung
ProSieben
Die Gaspreisbremse soll Bürger und Unternehmen angesichts der hohen Energiepreise entlasten. Doch die Wirtschaftsweise Grimm ist skeptisch.
Das Wichtigste in Kürze:
Mit der geplanten Gaspreisbremse sollen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland vor den hohen Energiepreisen geschützt werden. Doch die Vorsitzende der Gaspreiskommission, die "Wirtschaftsweise" Veronika Grimm tritt auf die Euphoriebremnse und hat vor zu großen Erwartungen gewarnt. "Wir werden dauerhaft unsere Abhängigkeit von Russland beenden», sagte die Volkswirtschafts-Professorin der Universität Erlangen-Nürnberg den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Freitag (07.10.2022). "Der Gaspreis wird also aufgrund der höheren Flüssiggas-Beschaffungspreise trotz einer Gaspreisbremse deutlich höher bleiben als vor dem russischen Überfall auf die Ukraine." Die Kommission könne nicht so tun, als sei nichts gewesen.
Grimm sprach sich für eine Einmalzahlung als Gaspreisbremse aus: "Wichtig wird sein, einen hohen Sparanreiz zu erhalten. Bei einer Einmalzahlung wäre das ganz klar der Fall", betonte sie. "Einen viel geringeren Sparanreiz hätte man, würde man den Gaspreis um einen bestimmten Prozentsatz senken." Wenn man den Menschen eine Einmalzahlung zukommen lasse, hätten sie noch viel davon, weniger Gas zu verbrauchen.
Die Kommissionsvorsitzende kritisierte den Zeitdruck, dem das Gremium ausgesetzt sei. "Die Entscheidung zur Einberufung eines solchen Gremiums hätte schon vor ein paar Monaten fallen können, die Entwicklung bei den Gaspreisen war schließlich absehbar", sagte Grimm.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) rechnet damit, dass die Kommission am Montag einen Vorschlag vorlegt. Ein Sprecher sagte, man werde sich dann "sofort und intensiv" damit beschäftigen. Wie und wann die Öffentlichkeit informiert werden soll, ist noch unklar.