Wirtschaftsministerium will Nord Stream 2 für ein Flüssiggasterminal nutzen
Die Welt
Was tun mit Nord Stream 2? Das Wirtschaftsministerium würde die Röhre gern enteignen und für ein LNG-Terminal nutzen. Gazprom wäre davon sicher wenig begeistert. Die Idee könnte aber auch ein neues Planfeststellungsverfahren auslösen und sich so hinziehen.
Die umstrittene Erdgaspipeline Nord Stream 2 könnte als Anschluss für einen Flüssiggasterminals an der Ostseeküste umfunktioniert werden. Diesen heiklen Plan verfolgt nach „Spiegel“-Informationen das Bundeswirtschaftsministerium. Überlegt wird, den auf deutschem Territorium liegenden Teil des Röhrensystems zu enteignen und vom Rest der Pipeline abzukappen.
Die Röhren, die vom Land auf das Meer führen, könnten dann an ein mobiles LNG-Terminal angeschlossen werden. Dazu sollen sich Mitarbeiter aus dem Bundeswirtschaftsministerium von Robert Habeck mit Vertretern der Nord Stream 2 Holding getroffen haben, die dem russischen Gazprom-Konzern gehört. Der Vorteil: Am Ende der Pipeline hängt ein perfektes Verteilnetz mit Verdichtern und Leitungen, die das Gas direkt nach Süddeutschland transportieren könnten.