
Wirtschaftsinstitut sieht "klare Signale für Wachstum"
DW
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) erwartet für 2022 eine wirtschaftliche Erholung. So werde es nicht zu Produktionsrückgängen kommen, es werde wieder mehr investiert und neue Arbeitsplätze könnten entstehen.
In seiner jährlichen Umfrage unter 48 Wirtschaftsverbänden hat das arbeitgebernahe Kölner Institut der deutschen Wirtschaft eindeutige Signale empfangen: In keinem der befragten Verbände wird für das kommende Jahr ein Produktionsrückgang befürchtet. Zwar gebe es Branchen, in denen mit Stellenabbau gerechnet wird, doch der mögliche Stellenzuwachs in anderen Bereichen werde das mehr als wettmachen.
Das aktuelle Wirtschaftsumfeld sei, so das IW, von den seit Oktober 2021 wieder stark ansteigenden COVID-19-Infektionen, den Risiken durch weitere Virusvarianten sowie durch die Verunsicherungen über die politischen Reaktionen geprägt.
Auch vor einem Jahr habe die Pandemie zu starken Einschränkungen geführt, die industrielle Erholung habe bereits zu stocken begonnen. Das sei mit der aktuellen Lage durchaus vergleichbar: Die Umfragedaten seien bis in den Dezember hinein erhoben worden, und zwar "schon in der Kenntnis der seit November steigenden Zahlen der Neuinfektionen und der Debatte darüber", wie IW-Direktor Michael Hüther im DW-Gespräch klarstellt.
Für das Jahr 2022 lässt die Umfrage einen "breiten Optimismus" erkennen. Dieses "außerordentliche Erwartungsumfeld für die deutsche Konjunktur" zeige sich daran, so das IW, dass keiner der aktuell befragten Wirtschaftsverbände für das kommende Jahr einen Produktions- oder Geschäftsrückgang erwartet.
Allerdings geben sechs der 48 befragten Branchen an, schlechter aufgestellt zu sein als vor einem Jahr. Dabei handele es sich, so Michael Hüther, um die am stärksten von der Pandemie betroffenen Betriebe. Das gelte beispielsweise für die Messewirtschaft, da rund "70 Prozent der Messen in diesem Jahr und in 2020 abgesagt" worden sind.