Wirtschaftsforscher rät Ampel-Koalition zu höherer Schuldenaufnahme statt Steuererhöhungen
Die Welt
DIW-Chef Marcel Fratzscher sieht höhere Schulden als eine Möglichkeit, mit der ein Ampel-Bündnis Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung tätigen könnte. Dafür könnte auf Steuererhöhungen verzichtet werden. Mehr im Liveticker.
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hält eine kurzfristig höhere Schuldenaufnahme für einen gangbaren Weg einer möglichen Ampelkoalition, ihre Differenzen in der Finanzpolitik zu lösen. Insbesondere bei der FDP wäre ein solcher Schritt vermittelbar, weil sie auf gar keinen Fall Steuererhöhungen wolle, sagte Fratzscher.
Er verwies im ARD-„Morgenmagazin“ darauf, dass die Schuldenbremse im kommenden Jahr wegen Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie noch ausgesetzt ist. Man könnte daher noch einmalig einen „großen Schluck aus Pulle“ nehmen, müsste das aber gut begründen, sagte Fratzscher. Mit den Schulden sollten Investitionen zur Bewältigung des Klimawandels und in die Digitalisierung getätigt werden.