"Wirkung von Lockdowns lässt schnell nach"
n-tv
Mehr als zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie ziehen Experten Bilanz zu den ergriffenen Maßnahmen. Demnach hatten etwa 2G- und 3G-Regeln einen begrenzten Effekt. Masken wirkten zwar - eine Tragepflicht sollte aber nur an bestimmten Orten gelten.
Die Expertenkommission zur Bewertung der bisherigen Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland hat eine gemischte Bilanz gezogen. Die gegenwärtigen und zukünftigen Maßnahmen müssten sich auf den "Übergang zur Endemie" mit dem Schutz der "vulnerablen Gruppen" konzentrieren, geht aus dem Bericht des Sachverständigenausschusses hervor, der in Berlin vorgelegt wurde. Es müssten also bei einem fortwährenden Auftreten von Corona vor allem Menschen geschützt werden, die am stärksten von Krankheit bedroht sind. Zudem müssten die Maßnahmen auf eine Vermeidung einer Überlastung des Gesundheitswesens abzielen.
Die einzelnen Maßnahmen werden in dem Evaluationsbericht unterschiedlich bewertet. So stellen die Expertinnen und Experten zur Wirksamkeit von Lockdowns fest: "Wenn erst wenige Menschen infiziert sind, wirken Lockdown-Maßnahmen deutlich stärker." Je länger ein Lockdown dauere und je weniger Menschen bereit seien, die Maßnahme mitzutragen, desto geringer sei der Effekt.
Ähnlich wie bei den Lockdown-Maßnahmen sei auch die Kontaktnachverfolgung vor allem in der Frühphase der Pandemie wirksam gewesen. Einen hohen Effekt messen die Expertinnen und Experten Zugangsbeschränkungen auf Geimpfte, Genesene und/oder Getestete bei, sogenannten 2G/3G-Maßnahmen - aber vor allem in den ersten Wochen nach der Boosterimpfung oder der Genesung. Der Schutz vor einer Infektion lasse mit der Zeit jedoch deutlich nach.