Wirecard-Abschlussbericht lässt Schuldfrage offen
DW
Monatelang hat ein Bundestags-Ausschuss im Milliardenbetrugsfall Wirecard ermittelt. Er stieß auf eklatantes Versagen der Aufsichtsbehörden. Die politische Verantwortung dafür will aber niemand übernehmen.
Am Ende wollte keiner dem anderen die Deutungshoheit überlassen. Nicht jetzt, drei Monate vor der Bundestagswahl. Vier getrennte Pressekonferenzen setzten die neun Mitglieder des Wirecard-Untersuchungsausschusses zum Abschluss ihrer parlamentarischen Ermittlungsarbeit an. Vier Termine, um die jeweils eigenen politischen Schlussfolgerungen aus dem 4500 Seiten starken Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses darzustellen. Die Regierungsparteien CDU, CSU und SPD tragen den Abschlussbericht zwar mit, haben aber verhindert, dass der Bericht eine Antwort auf die Frage gibt, wer für den wohl größten Betrugsskandal in der deutschen Nachkriegsgeschichte politisch verantwortlich ist. Die Oppositionsparteien FDP, Linke und Grüne haben daher ein Sondervotum verfasst. Ein zweites kommt von der rechtspopulistischen AfD, die den Vorsitz im Ausschuss hatte.More Related News