Wird Omikron das "Ticket aus der Pandemie"?
ZDF
Wenn die Omikron-Welle so viele Menschen infiziert: Wird das Coronavirus danach endemisch werden und das Gesundheitssystem nicht mehr überlasten?
Omikron dürfte schon bald in Deutschland die vorherrschende Variante werden. Aus anderen Ländern weiß man, dass sich die Zahl an Omikron-Fällen etwa alle zwei bis vier Tage verdoppelt. Eins zu eins lässt sich das nicht auf Deutschland übertragen - auch aufgrund von unterschiedlichen Impfquoten. Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt dennoch vor einer "massiven fünften Welle".
Wann Omikron dominant wird, ist nicht ganz klar. Der Virologe Christian Drosten teilte eine Grafik, in der von Weihnachten die Rede ist - Omikron könnte demnach schon in zwei bis drei Wochen vorherrschend sein. Geimpfte scheinen vor einem schweren Omikron-Verlauf gut geschützt zu sein, können sich wohl aber leichter infizieren als noch bei Delta. Demnach haben auch Ungeimpfte ein höheres Risiko. Noch immer sind etwa zehn Millionen Erwachsene in Deutschland nicht geimpft.
Die Virologin Isabella Eckerle schrieb auf Twitter, dass Omikron "das 'Ticket' in die endemische Situation werden" könne. Endemisch bedeutet, dass das Virus heimisch geworden und das Immunsystem der meisten schon einmal mit Sars-Cov-2 in Kontakt gekommen ist. Endemisch bedeutet nicht, dass das Virus verschwinden wird - es werden sich weiter Menschen infizieren und es so weitergeben. Doch das Gesundheitssystem wird davon nicht überlastet. Das Grippevirus ist etwa ein endemisches Virus, das saisonmäßig auftritt.