Wird KI zum großen Klimakiller?
n-tv
Tech-Riesen wie Meta und Microsoft räumen ein, dass der KI-Boom zu einem deutlichen Anstieg ihrer Treibhausgasemissionen geführt hat. Der Energiebedarf für Projekte mit Künstlicher Intelligenz wird zudem weiter steigen. Um den zu decken, fehlt es in der EU an sauberem Strom.
Entwickelt sich die Künstliche Intelligenz mit ihrem unersättlichen Energiehunger zum großen Klimakiller? Der Energieverbrauch von Rechenzentren für KI-Anwendungen und andere Digitalisierungsprojekte wird in Europa jedenfalls bis zum Jahr 2030 stark ansteigen - und kann wohl nicht allein aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Nach einer Studie von McKinsey wird sich der Strombedarf in diesem Zeitraum voraussichtlich auf mehr als 150 Terawattstunden bis 2030 fast verdreifachen. "Das macht rund fünf Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs aus", sagte Diego Hernandez Diaz, Partner bei McKinsey & Company. Bislang seien es nur zwei Prozent.
Der steigende Strombedarf von KI könnte den Klimawandel beschleunigen, wenn er nicht durch erneuerbare Energien gedeckt werde, heißt es in der McKinsey-Studie. Derzeit stamme ein Großteil des Stroms für Rechenzentren noch aus fossilen Brennstoffen, obwohl sich viele große Rechenzentrumsbetreiber - darunter auch Branchenriesen wie Amazon (AWS), Microsoft und Google - verpflichtet haben, ihre Anlagen mit erneuerbaren Energien zu betreiben.
Zuletzt mussten die Tech-Riesen nämlich einräumen, dass der KI-Boom zu einem deutlichen Anstieg ihrer Treibhausgasemissionen geführt hat. Im jüngsten Google-Umweltbericht hieß es im vergangenen Juli, der Ausstoß sei allein im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf über 14,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid gestiegen, "ausgelöst vornehmlich durch den gestiegenen Energieverbrauch von Rechenzentren und Emissionen in der Lieferkette".