"Wir müssen das Spiel schützen, sonst wird alles zerstört"
n-tv
Das Ende einer überlangen Saison mit der Winter-WM als Bruch in der Mitte ist erreicht. Kurze Pause, dann heißt es: Jetzt geht wieder alles von vorne los. Der Fußball ist wie im Rausch. Die Funktionäre sind entfesselt. Das System wird nicht hinterfragt. Es gibt Ausnahmen. Eine stellt Lise Klaveness dar. Die 42-jährige Präsidentin des norwegischen Fußballverbands warnt und will den Fußball in eine andere Richtung steuern. Dabei stößt sie auf Widerstände im Establishment.
ntv.de: Frau Klaveness, beim FIFA-Kongress in Doha im April 2022 stürmten Sie auf die Bühne und brachten die Fußball-Welt gegen sich auf. Sie sprachen aus, was jeder sah. Sie forderten die FIFA auf, endlich als Vorbild zu agieren und jeden, wirkliche jeden Menschen zu respektieren. Die Reaktionen waren teils heftig. Viele scheinen Angst vor Ihnen zu haben.
Lise Klaveness: Es ist nicht leicht, für Veränderungen zu stehen. Es gibt Dinge, wie die Autonomie des Spiels, die ich will. Fußball ist ein alter Sport. Und niemand außerhalb Norwegens kennt mich wirklich. Deshalb habe ich vielleicht nicht das Standing. Aber es ist doch so: Ich bin eine gewählte Präsidentin. Ich bin Teil dieses Systems. Und damit Lösung und Problem zugleich. Diese Last fühle ich stark. Ich möchte mit klarer, ehrlicher Stimme sprechen und gleichzeitig aber keinen Populismus bedienen. Irgendwelche Reden werden uns nie ans Ziel bringen. Aber wir kommen auch nicht ans Ziel, wenn die gewählten Führungspersönlichkeiten ihre Basis komplett ignorieren und nicht sagen, was jeder sieht.
Was ist nach Ihrer Rede genau passiert?
Max Verstappen steigt mit seinem vierten WM-Titel in der Formel 1 in die "Riege der Unsterblichen des Motorsports auf" (Daily Mail), denn: Dieser Triumph war keine Selbstverständlichkeit. "Von den vier Titeln, die Verstappen gewonnen hat, ist dies derjenige, der ihm den härtesten Kampf abverlangt hat", schreibt die "Gazzetta dello Sport". Die "Kronen Zeitung" resümiert: "Krisen und Skandale können Max auch nicht stoppen." Das sind die internationalen Pressestimmen: