"Wir halten mit Kurzarbeit überholte Industrien am Leben"
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Die deutsche Wirtschaft hat ein großes Problem: Die Bevölkerung wird überproportional alt und zunehmend unproduktiv. "Das ist einzigartig in der Fortschrittsgeschichte der letzten 200 Jahre", sagt Sebastian Dettmers. Der Chef der Jobplattform Stepstone Group mahnt im ntv-Podcast "Startup - Jetzt ganz ehrlich": "Wir müssen die Produktivität ankurbeln. Wenn das nicht funktioniert, müssen wir wieder mehr arbeiten." Die Politik ist ihm zufolge dabei bisher keine Hilfe: "Ich höre selten Politiker darüber sprechen, wie man Produktivität ankurbeln kann. Ganz im Gegenteil. Ich beobachte viele Maßnahmen, um sie aktiv niedrig zu halten."
ntv.de: Künstliche Intelligenz ist derzeit in aller Munde. Welchen Einfluss wird sie auf die Arbeitswelt haben?
Sebastian Dettmers: Wir haben viele Werkzeuge an der Hand, Arbeit zu automatisieren, zusammen mit KI zu arbeiten. Faktisch tun wir das noch viel zu wenig und wenn wir es tun, ineffizient. Die Produktivität stagniert hierzulande seit ungefähr fünf Jahren. Das ist einzigartig in der Fortschrittsgeschichte der letzten 200 Jahre. KI hat bisher nicht geholfen. Wir müssen uns deshalb die Frage stellen: Wie setzen wir diese Tools so ein, dass sie nicht einfach nur noch mehr Bürokratie schaffen, sondern dass sie uns tatsächlich bei der Arbeit entlasten und uns produktiver machen?
Wie passt das zusammen mit Forderungen, dass die Menschen wieder mehr arbeiten müssen?
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.