"Wir haben eine Million Pflegefälle mehr als prognostiziert"
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Gesundheitsminister Lauterbach spricht von einem "explosionsartigen" Anstieg: Die Zahl der Pflegebedürftigen hat im vergangenen Jahr um über 360.000 zugenommen. Das ist deutlich mehr als das erwartete Plus von 50.000. Überraschend sei dies trotzdem nicht, erklärt der Gesundheitsökonom Jürgen Wasem im Gespräch mit ntv.de.
ntv.de: Ist die Zunahme der Pflegefälle wirklich so dramatisch und überraschend, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach es darstellt?
Jürgen Wasem: Dazu muss ich kurz ausholen: Bei der Pflegereform 2016 wurde ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff eingeführt. Seitdem ist es erstmals so, dass man auch mit Demenz und kognitiven Beeinträchtigungen pflegebedürftig im Sinne der Pflegeversicherung werden und Leistungen bekommen kann. Vorher war es so, dass nur als pflegebedürftig galt, wer körperlich hinfällig war. Bei Einführung dieses neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs hat man versucht abzuschätzen, wie viele zusätzliche Fälle dadurch hinzukommen. Und dabei lag man bisher jedes Jahr weit daneben. Insgesamt haben wir jetzt eine Million mehr zusätzliche Fälle, als man gedacht hatte. Und insofern fügt sich diese Zahl für das vergangene Jahr in ein Bild ein, das wir die letzten Jahre auch immer schon hatten: Ein Plus von 50.000 Fällen war geschätzt worden, 360.000 sind es geworden.
Überraschend ist diese Zahl also nicht.
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