
"Wir haben die Zeitenwende, und Putin steht vor der Tür"
n-tv
Deutsche Verteidigungspolitik ist so herausgefordert wie lange nicht. Der neue Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat darüber ein Buch geschrieben und mit SPD-Chef Lars Klingbeil diskutiert - über schwierige Fragen, und wie man sie entscheidet.
Dass die großen Strategien scheitern, wenn im Konkreten nichts entschieden wird, macht Christoph Heusgen mit einer simplen Frage an Lars Klingbeil deutlich, und bei simplen Fragen geht es meistens um Geld: "Unterstützen Sie denn jetzt die Forderung von Pistorius, dass wir auf den Verteidigungshaushalt 10 Milliarden drauf tun?"
Ja oder Nein - könnte Heusgen, neuer Chef der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), noch ergänzen, tut er aber nicht. In seiner Frage an den SPD-Vorsitzenden ist auch so klar geworden, dass im Jahr 2023 ein beliebtes Motto deutscher Verteidigungspolitik nicht mehr funktionieren wird: Schauen wir mal - entscheiden wir später.
Heusgen, der zur MSC ab kommenden Freitag allein mehr als 40 Staats- und Regierungschefs in München erwartet, hat zuvor aus eigener Erfahrung geschildert, wie schwierig es ist, sich in Deutschland für eine Erhöhung des Verteidigungsetats zu entscheiden. Noch schwieriger: die dann auch wirklich umzusetzen.
