
Windräder statt Denkmalschutz und Abstandsregel – warum Söder jetzt umsteuert
Die Welt
Windräder ja, aber bitte nicht in Bayern: Diese Haltung hat die Energiepolitik der CSU lange geprägt. Jetzt legt Markus Söder eine Kehrtwende hin. Die umstrittene Abstands-Sonderregel und der Denkmalschutz werden aufgeweicht. Das hat auch mit dem Grünen Robert Habeck zu tun.
Es sind Sätze wie dieser, die das paradoxe Unterfangen der bayerischen Regierung veranschaulichen: „Wir wollen die Windkraft in Bayern ausbauen und dem Abstandsschutz dabei vollauf gerecht werden“, verkündete Rainer Ludwig, energiepolitischer Sprecher der Freien Wähler im bayerischen Landtag. Seine Partei bildet mit der CSU die Staatsregierung, gemeinsam wollen sie Bayern bis 2040 klimaneutral machen – fünf Jahre schneller, als es sich der Bund vorgenommen hat.
Windkraft vorantreiben und gleichzeitig auf alle Bürgerinteressen Rücksicht nehmen: Dass das kaum möglich ist, hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt. Widerstand von Anwohnern und Naturschützern zog in allen Bundesländern Windkraft-Pläne in die Länge oder ließ sie ganz scheitern.