Windkraft-Ausbau kommt in Bayern weiter kaum voran
n-tv
Vor zehn Jahren begann der damalige Ministerpräsident Seehofer, den Bau von Windrädern und Stromtrassen in Bayern zu bremsen. Die Folgen wirken bis heute nach, obwohl die Regierung den Kurswechsel vollzogen hat.
München (dpa/lby) - Der Ausbau der Windenenergie in Bayern macht auch nach dem Kurswechsel der Staatsregierung keine wesentlichen Fortschritte. Im vergangenen Jahr gingen im Freistaat sieben neue Windkraftanlagen in Betrieb. 45 wurden beantragt. Das geht aus einer Antwort des Bauministeriums auf eine Landtagsanfrage der Grünen hervor. Damit liegt Bayern weiter hinter den Ausbauzahlen der ersten Phase der Energiewende bis 2014 zurück.
"Der Ausbau der Windkraft in Bayern ist weiterhin ein Totalausfall", kritisiert Martin Stümpfig, Energiefachmann der Grünen-Landtagsfraktion. Das Wirtschaftsministerium bewertet die Entwicklung nach Angaben eines Sprechers "sehr positiv" - 2022 waren es nur 18 neue Anträge gewesen. Das Ministerium ist demnach zuversichtlich, das Ziel von 1000 neuen Windrädern bis 2030 zu erreichen.
2014 waren in Bayern 220 neue Windkraftanlagen beantragt worden. 161 gingen in Betrieb. In jenem Jahr begann der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), trotz großer Bedenken und Einwände aus der bayerischen Wirtschaft und der Opposition, den Bau von Windrädern und Stromtrassen zu bremsen.