Wind trägt Krankheitserreger tausende Kilometer weit
n-tv
Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze - darunter auch für Menschen gefährliche Krankheitserreger - können mit etwas Hilfe sehr weit durch die Luft reisen. Ein spanisches Forschungsteam findet in einer Studie heraus: Um sich vor der UV-Strahlung in großen Höhen zu schützen, haben die Mikroben einen Trick entwickelt.
Mit dem Wind können Mikroorganismen, die an winzigen Partikeln haften, bis zu 2000 Kilometer weit getragen werden. Das ergaben Messungen bei Flügen in über Japan und auf dem Boden sowie anschließende Analysen. Zu den Mikroorganismen gehören Bakterien und Pilze, von denen viele auch als Krankheitserreger bei Menschen, Tieren und Pflanzen bekannt sind.
Die Mikroben könnten auch Gene für Resistenzen gegenüber Antibiotika enthalten und so Antibiotikaresistenzen schnell weit verbreiten, heißt es in der Studie weiter. Die Analyse einer Gruppe um Xavier Rodó vom Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal) im spanischen Barcelona ist im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" ("PNAS") erschienen.
"Unsere Studie ist insofern einzigartig, als wir zehn Troposphärenflüge durchgeführt haben, um die mikrobielle Vielfalt in großen Höhen zu untersuchen, während die meisten Studien nur wenige Meter über dem Boden oder dem Ozean durchgeführt wurden", wird Rodó in einer Mitteilung seines Instituts zitiert.
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