
Willi Herrens (†45) Schwester packt aus: So erfuhr ich vom Tod meines Bruders!
RTL
In drei Wochen jährt sich der Todestag von Willi Herren (†45). Seine Schwester hat ein Buch geschrieben - RTL veröffentlicht exklusiv erste Auszüge.
In drei Wochen jährt sich zum ersten Mal der Todestag von Ballermann-Star Willi Herren (†45). Am 20. April 2021 war der Sänger leblos in seiner Wohnung in Köln-Mülheim aufgefunden worden, Todesursache soll eine Überdosis Tabletten und Drogen gewesen sein. Die Nachricht von Willis Tod schockte damals die gesamte TV- und Showbranche, die Anteilnahme war riesig. Als Erinnerung an ihren verstorben Bruder bringt Willis Schwester Annemie Herren nun ein Buch auf den Markt, in dem es um ihr Leben an der Seite von Willi geht. Titel: "Meine Herren – Die Biographie" (erscheint am 31. März bei NIBE Media). Darin beschreibt Annemie Herren Willis Aufstieg zum TV- und Bühnenstar, gibt aber auch Einblick in düstere Kapitel seines Lebens. U.a. beschreibt sie detailliert, wie sie vom Tod ihres geliebten Bruders und wer ihn fand. RTL veröffentlicht exklusiv erste Auszüge aus dem Buch.
"Es war genau 15.15 Uhr, als ich den fremden Anruf bekam", schreibt Annemie Herren in ihrer Biographie. "Am anderen Ende war allerdings nicht Willi, sondern ein fremder Mann, dessen Stimme ich noch nie gehört hatte. Er fragte mich, ob ich die Schwester von Willi Herren, Annemie Herren, sei. Er sei ein Mitarbeiter der Bildzeitung. Erst dachte ich, es wäre irgendetwas wegen Willis privaten Problemen, aber er sagte nur, dass er wissen wolle, ob es stimmt, dass Willi tot sei." Annemie Herren konnte nicht glauben, was sie da hörte: "Nach diesem Satz war ich so geschockt, dass ich sauer wurde und ihn gefragt hab, wie er so was sagen kann. Ich dachte, er erlaubt sich einen blöden Scherz, wobei man mit so was wirklich keine Späße macht. Dann habe ich mich hingesetzt und als ich wieder aufgestanden bin, ist mein Kreislauf kollabiert."
Annemie Herren schreibt weiter: "Anschließend setzte ich mich wieder hin und rief meinen Sohn an. Meinem Sohn habe ich gesagt, er solle mir sagen, dass das nicht stimmt, dass Willi tot ist. Er solle mir die Wahrheit sagen, weil ich dachte, sie würden alle Bescheid wissen, aber mir nichts davon sagen, da ich im Krankenhaus liege und sie mich deswegen schonen wollen." Annemie glaubte sogar an eine Verwechslung: "Ich fragte ihn, ob sie nicht Willi mit unserem Vater vertauschen würden."
Doch die traurige Gewissheit kam, als die Polizei und Willis Sohn Stefano den Sänger leblos in seiner Wohnung auffanden: "Am Ende erfuhr ich, dass Stefano seinen Papa angerufen hatte, aber ihn nicht erreichen konnte", heißt es im Buch. "Stefano rief die Polizei, weil er sich große Sorgen um seinen Vater machte. Sie kamen und öffneten die Türe. Als sie die Wohnung betraten, sahen sie Willi direkt reglos auf dem Boden liegen und hielten meinen Neffen davon ab, die Wohnung ebenfalls zu betreten. Er rannte zu seinem Auto und fuhr die zwei Kilometer von Willis Wohnung bis zu sich nach Hause, war völlig unter Schock und wusste immer noch nicht, ob sein Papa wirklich tot war oder nicht. Stefano hat zwar vermutet, dass er tot war, aber hatte nicht damit gerechnet und wollte es nicht wahrhaben."
Willis Tod habe sie in vielerlei Hinsicht überfordert, gesteht Annemie Herren: "Durch Willis Tod bin ich in etwas reingerutscht, das ich in dem Ausmaß gar nicht kannte. Es kamen zwar viele positive Rückmeldungen, aber auch viele negative Kommentare, womit ich dann erstmals lernen musste, umzugehen, denn es gab Menschen, die mich kaputt machen wollten und das war komplettes Neuland für mich."
Das Schreiben des Buches hat Annemie Herren sehr aufgewühlt, wie sie im Gespräch mit RTL gesteht: "Ich habe während des Schreibens viel geweint, weil alles wieder hochkam", sagt sie. "Ich bin die erste Zeit nach Willis Tod nicht zum Trauern gekommen, weil mich Leute im Internet beschimpft und gemobbt haben. Aber mit dem Buch konnte ich meine ganze Trauer rauslassen und verarbeiten. Das hat meiner Seele sehr gut getan, es war wie eine Therapie für mich." Den Entschluss, das Buch zu schreiben, habe sie kurz nach Willis Tod gefasst: "Ungefähr einen Monat danach", sagt sie. "Ich wollte sowieso immer ein Buch schreiben und Willi wollte das auch immer, weil ich viel erlebt habe und er zu mir aufgeschaut hat."
Hat sie den Tod ihres Bruders denn mittlerweile verarbeitet? "Wir leiden alle noch, aber die Kinder am schlimmsten, weil Willi nicht nur Vater, sondern auch der beste Freund war", sagt sie. Wo sie an Willis Todestag sein wird, weiß sie jetzt schon genau: "Am Grab meines Bruders. Sobald der Friedhof aufmacht, bin ich da."