Willi Herren (†45) hat noch keinen Grabstein – warum das "nicht ungewöhnlich" ist
RTL
Schlagerstar Willi Herren (†45) ist mittlerweile schon seit einem Jahr tot. Doch warum ziert das Grab noch keinen Grabstein? Ein Bestatter erklärt den Grund.
Immer wieder gibt es Ärger um die letzte Ruhestätte von Willi Herren (†45). Am 20. April 2022 ist der Tod des Schlagerstars schon ein Jahr her. Doch auf dem Grab des beliebten Entertainers hat sich seitdem nicht viel verändert – zumindest ist bisher kein Grabstein zu sehen. Ist das ungewöhnlich? Der Bestatter Walter Engelmann erklärt auf RTL-Anfrage, wie lange es in der Regel dauert, bis ein Grabstein aufgesetzt wird und warum eine längere Wartezeit sogar sinnvoll sein kann.
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Momentan ziert ein weißes und schlichtes Holzkreuz das Grab von Willi Herren (†45). Doch wäre es für einen Grabstein auf seiner Grabstätte noch zu früh? Der Bestatter Walter Engelmann führt das gleichnamige Familienunternehmen, das sich bereits seit 100 Jahren in den Händen seiner Familie in Köln befindet. Der erfahrene Inhaber arbeitet seit Jahrzehnten mit Angehörigen zusammen und blickt auf reichlich Erfahrung zurück.
"Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es in Deutschland keine Verpflichtung gibt, einen Grabstein zu besitzen. Trotzdem entscheiden sich viele Angehörige natürlich dafür. Es dauert häufig bis zu einem Jahr, bis ein Grabstein auf das Grab kommt", so Bestatter Walter Engelmann gegenüber RTL. Es sei auch davon abhängig, welche Art von Grabstein auf das Grab kommen soll.
"Es empfiehlt sich, zu warten, weil frisch nach der Beisetzung die Erde um den Sarg herum stark aufgelockert ist und sich Lufteinschlüsse im Boden bilden können, die dem Grabstein keinen Halt bieten würden", empfiehlt Engelmann. Auch das Wetter sei ein wichtiger Faktor. "Je trockener der Boden, desto länger muss man warten", so der Experte.
Die Bestatter unterscheiden bei der Wartezeit zwischen liegenden und stehenden Grabsteinen. "Der stehende Stein wird sowieso auf Fundament gesetzt und kann daher kurz nach der Beisetzung beantragt werden. Bis der Antrag durch ist, dauert es aber auch vier bis sechs Wochen und bis der Grabstein fertig ist, dauert es nochmal eine Zeit", erklärt der Bestatter weiter.
Bei einem liegenden Grabstein sei die Lage eine andere. "Dadurch, dass sich das Grab erst einmal absenkt, muss man hier länger abwarten, bis die Erde sich wieder komplett verdichtet hat", appelliert Engelmann. Trotzdem würden sich viele Angehörige seiner Erfahrung nach bereits 10 Wochen nach der Beisetzung für einen Grabstein entscheiden und ihn dann kurz danach aufstellen lassen. Diese Zeit müsste man auch mindestens abwarten.
"Es ist aber nicht ungewöhnlich oder unredlich, dass Familien ein Jahr warten, bis der Grabstein gesetzt wird. Die meisten Angehörigen machen es aber innerhalb von einem halben Jahr", sagt Engelmann. Nach RTL-Information wollen die Herrens ein Familiengrab organisieren. Willi Herrens Vater wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof direkt neben ihm begraben. Da Wilhelm Herren erst Ende Oktober 2022 verstorben ist, könnte also auch deswegen eine längere Wartezeit nötig sein, bis der Grabstein sicher aufgesetzt werden kann.