Wikinger-Nachfahren segelten bis in die Arktis
n-tv
Walross-Elfenbein war im Mittelalter ein begehrtes Handelsgut. Bisher war unklar, woher die Händler das Material bezogen. Eine neue Analyse zeigt nun, dass nordische Siedler wohl bis in die nordamerikanische Arktis segelten, um die Tiere zu jagen.
Die Analyse von Gegenständen aus Walross-Elfenbein deutet darauf hin, dass mittelalterliche europäische Jäger weit hinein in arktische Gewässer segelten. Handel mit Inuit-Völkern betrieben die grönländischen Wikinger-Nachfahren zunächst wohl höchstens sporadisch, später womöglich regelmäßig, schließt ein Forschungsteam im Fachjournal "Science Advances".
Die frühen Handelsbeziehungen könnten eine Grundlage für spätere, umfassendere Netzwerke zwischen verschiedenen Kulturen und Regionen des arktischen Raums gewesen sein, vermuten die Forschenden um Emily Ruiz-Puerta von den Universitäten in Kopenhagen und Groningen. Zudem stelle die Begegnung zwischen europäischen Nordmännern und nordamerikanischen Ureinwohnern die erste Wiederverbindung der beiden großen Zweige nach der Ausbreitung des Menschen aus Afrika heraus im Pleistozän dar.