Wieder Corona-Proteste in Sachsen: Polizei übt Selbstkritik
n-tv
Dresden (dpa/sn) - In Sachsen sind am Freitagabend erneut Gegner der staatlichen Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. In Dresden bekam die Polizei dies nach eigenen Angaben nicht sofort mit. Auf Twitter schrieb ein Kamerateam: "Aktuell ziehen bis zu 100 Querdenker ohne polizeiliche Begleitung durch die Innenstadt von Dresden. Wir werden durchgängig bedrängt und die Kamera wurde bereits mehrfach weggeschlagen." Die Polizei Sachsen teilte später via Twitter mit: "In Dresden waren wir heute leider nicht aufmerksam genug. Das war kein guter Einsatz. Die Polizeidirektion Dresden wird diesen kritisch nachbereiten und die handelnden Kollegen noch einmal sensibilisieren."
In einem weiteren Tweet der Polizei Sachsen hieß es dann: "Zur Ansammlung in der Dresdener Innenstadt hat der Staatsschutz ein Verfahren eingeleitet und Videos gesichert, um im Nachgang Teilnehmer zu identifizieren. Leider entsprach das Handeln der Kräfte auch im Umgang mit Journalisten vor Ort nicht unseren Ansprüchen." Auf Nachfrage sagte ein Sprecher der Polizeidirektion in Dresden, die Polizei habe den Aufzug nicht mehr gesehen, als sie eintraf.
Bei Twitter teilte die Polizei weiter mit: "Im Einsatz waren wir beispielsweise auch in Großenhain, um ähnlichen Meldungen von unerlaubten Versammlungen nachzugehen." In Geising im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hätten Einsatzkräfte einen unzulässigen Aufzug gestoppt, 34 Identitäten festgestellt und Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Corona-Notfallverordnung gefertigt.