Wieder Ausschreitungen in Jerusalem
DW
In Jerusalem ist es erneut zu Auseinandersetzungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinsenern gekommen. Nach Medienberichten wollten hunderte Muslime Juden den Zugang zum Tempelberg verwehren.
Vor geplanten Besuchen von Juden auf der heiligen Stätte hätten hunderte junger Muslime mit Steinen und Eisenstangen Hindernisse errichtet, um den Zugang zum Tempelberg zu blockieren, teilte die israelische Polizei mit. Nach Medienberichten kam es daraufhin zu Auseinandersetzungen zwischen Polizeikräften und Palästinensern auf der Anlage. Mehrere Muslime seien dabei verletzt worden.
Den Angaben zufolge bewarfen Palästinenser auch Busse auf dem Weg zur Jerusalemer Altstadt mit Steinen. Scheiben gingen zu Bruch. Nach Polizeiangaben wurden mehrere Insassen verletzt. Zwei Tatverdächtige seien festgenommen worden.
Die im Gazastreifen herrschende islamistische Organisation Hamas mahnte, die Al-Aksa-Moschee sei eine rote Linie, und die (israelische) Besatzungsmacht trage die Verantwortung für den Angriff auf Gläubige und dafür, dass sie es Siedlern erlaube, die Anlage zu entweihen.
Bereits am Freitag war es auf dem Tempelberg zu gewaltsamen Zusammenstößen gekommen, bei denen mehr als 150 Menschen verletzt wurden. Der Tempelberg mit der Al-Aksa-Moschee und dem angrenzenden Felsendom gilt als drittheiligste Stätte des Islam. Das Judentum verehrt den Tempelberg als seinen allerheiligsten Ort.
Die wachsenden Spannungen fallen in den muslimischen Fastenmonat Ramadan, der sich in diesem Jahr mit dem jüdischen Pessachfest und dem christlichen Osterfest überschneidet. Die jüngsten Zusammenstöße verschärfen die Spannungen der vergangenen Woche, die durch eine Anschlagsserie mit insgesamt 14 Toten in Israel angeheizt worden waren. Im selben Zeitraum wurden mehr als 20 Palästinenser getötet.