
Wie Zocker den Börsen-Crash viel schlimmer machten
n-tv
Erst stürzt die japanische Börse dramatisch ab, nur einen Tag später schießen die Kurse nach oben. Das zeigt, was für einen erheblichen Einfluss beliebte Spekulationen auf die weltweiten Finanzmärkte haben.
Die plötzliche Furcht vor einer Rezession in den USA und das Platzen einer Spekulationsblase bei Technologie-Aktien – das sind die am häufigsten genannten Ursachen für das weltweite Beben an den Aktienmärkten zum Wochenbeginn. Ein wesentlicher Grund wird aber selten erwähnt: sogenannte Carry Trades.
Was nach einem irgendwo in den Tiefen der Finanzmärkte versteckten Leckerbissen für Börsenfeinschmecker klingt, ist in Wirklichkeit eine weitverbreitete Wette von Investoren. Der Mechanismus dahinter: Sie leihen sich billig Geld in einem Land mit schwacher Währung und niedrigen Zinsen und legen es in einem Land mit stärkerer Währung und höheren Zinsen an – etwa in Aktien oder Staatsanleihen.
Eines der beliebtesten Länder, in dem sich Anleger für solche Geschäfte Geld leihen, ist Japan. Angesichts jahrzehntelanger ultra-lockerer Geldpolitik der Notenbank sind dort die Zinsen extrem niedrig und der Yen schwach. Erst im vergangenen April hatte sich die Zentralbank von Negativzinsen verabschiedet.