Wie WM-Sensation Littler zur "Atombombe" wurde
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Luke Littler ist die neue Sensation in der Darts-Welt. Auch wenn der 16-Jährige das WM-Finale gegen Luke Humphries verliert, ist der Teenager das große Gesprächsthema. Die "Atombombe" steigt nun sogar in die Premier League auf. Moment, Atombombe? Aber ja!
Im letzten Moment war die "Atombombe" doch noch entschärft worden. "Cool Hand Luke" Humphries hatte mit ruhiger Hand verhindert, dass es zur "Explosion" kommt. Keine Sorge, liebe Leserinnen und lieber Leser, die Welt ist nicht etwa einer nuklearen Katastrophe entronnen, auch im legendären Londoner Alexandra Palace war am 3. Januar niemand in Gefahr, als sich "Cool Hand Luke" an der "Atombombe" abarbeitete. Der 28-Jährige hatte sich an jenem Abend spektakulär zum Darts-Weltmeister geworfen und den sensationellen Lauf seines Konkurrenten Luke "The Nuke" ("die Atombombe") Littler gestoppt. Der 16-Jährige war DIE Attraktion des Turniers.
Was im Sog der Erfolgswelle kaum thematisiert wurde, ist sein durchaus seltsam anmutender Spitzname. Warum nennt sich ein Teenager mit Vorliebe für Pfeile und fettiges Essen "Atombombe". Kleiner Spoiler: Gehe nie mit deinem Vater in einen Pub! Dort wurde der Spitzname vor einigen Jahren tatsächlich geboren, wie Littler vor ein paar Tagen, noch vor dem WM-Finale, erklärt hatte. Dem englischen Portal "Metro" erzählte er, wie es dazu kam. "Wir saßen in einem Pub, ich und mein Vater. Ich war etwa 13 oder 14 Jahre alt. Ich hatte keinen Spitznamen und es passte einfach gut zu meinem richtigen Namen. Wir setzten uns hin und dachten: Luke, Luke, Luke, und dann kam uns Luke 'The Nuke' in den Sinn." Also nicht etwa, weil seine Pfeile so explosiv im Board einschlagen, sonst bloß ein simpler Reim. So banal kann's manchmal sein.
Aber bleibt es dabei? Vermutlich schon. Denn die Spitznamen dienen Sportlern, Darts-Sportlern ganz besonders, als Marke. Als Vehikel, um die eigene Bekanntheit zu vergrößern - und auf Strecke auch den Verdienst. Davon hat Littler bei seiner bemerkenswerten Reise durch den "Ally Pally" schon tüchtig eingesammelt. Rund 230.000 Euro hat ihm der Einzug ins Finale gebracht. Und die Welt scheint ihm offenzustehen. Kaum ein Gegner sieht in dem Teenager ein "One-Darts-Wonder". Zu gut ist dieser Kerl, so nervenstark. 40 Millionen Pfund (umgerechnet rund 46 Millionen Euro) könnte "The Nuke" nämlich dem Marketing-Experten Daniel Tunna zufolge bis zum Alter von 36 Jahren allein mit Sponsorendeals verdienen, unter Berücksichtigung der Inflation.
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