
Wie Weidel und Chrupalla nach dem zündenden Thema suchen
Die Welt
Beim Start des AfD-Bundestagswahlkampfs ergehen sich die Spitzenkandidaten in Gemeinplätzen und lösen bei den Anhängern kaum Begeisterung aus. Umso mehr fallen ein Verkleidungstrick und ein persönliches Bekenntnis auf.
Sogar ein Flugzeug wurde aufgeboten. Es zog durch den gewittrigen Himmel über Schwerin ein Transparent: „Freiheit wählen, AfD“. Auch am Boden war zu sehen, dass man in der Partei mittlerweile etwas daher machen will. Zwischen den knapp 500 Besuchern in Freizeitkleidung fielen beim Wahlkampfauftakt vor dem Schloss am Dienstagnachmittag viele dunkelblaue Anzüge auf. Aufwendig beklebt sind die Kleinbusse der regionalen Kandidaten: „Politischer Notdienst“ steht auf dem Sprinter von Andreas-M. Mrachacz, „Arzt im Ruhestand, Ihr Direktkandidat für den Bundestag.“ Auf der Heckscheibe: „Habt ihr auch die Nase voll?“ Aber wovon man die Nase voll haben soll, war dann bei den Auftritten der beiden Spitzenkandidaten nicht recht zu erkennen. War die AfD im Bundestagswahlkampf 2017 beim Zuwanderungsthema von starken Automatismen der Wut und des strikten Beendigungsverlangens nach oben getragen worden, hatten Alice Weidel und Tino Chrupalla nun kein ähnlich schlagendes Thema zu bieten.More Related News