
Wie Viktor Bout über seine Gier stolperte
n-tv
Mit Blumen fing er an, mit Blut wurde er Millionär: Viktor Bout war der vielleicht gefürchteste Waffenhändler der Welt und sollte eigentlich noch jahrelang hinter Gittern bleiben. Wer war dieser Mann?
Man muss sich mit Brittney Griner, ihren Freunden und ihrer Familie freuen. Seit gut zehn Monaten war die US-Basketballspielerin in russischer Haft, nun ist sie endlich frei - und doch bleibt ein fader Beigeschmack. Der Kreml lässt sie nur gehen, weil er dafür jemanden zurückbekommt, der in den USA in Haft sitzt: den Waffenhändler Viktor Bout. Dass die Sportlerin, die mit etwas Haschisch-Öl am Moskauer Flughafen erwischt wurde, nun mit dem skrupellosen "Händler des Todes" gewissermaßen auf einer Stufe steht, ist aberwitzig.
Denn dieser Mann hätte verdient, seine Strafe abzusitzen. Als er im November 2011 in New York schuldig gesprochen wurde, musste er für 25 Jahre in Haft. Das Urteil wurde im folgenden April verkündet. Immerhin 11 hat er seit dem Schuldspruch hinter sich - rechnet man die 3 Jahre hinzu, die er zuvor schon in Thailand und in den USA hinter Gittern saß, sind es mehr als 14. Nun kann er sich freuen, dass es nicht unter der Würde der russischen Behörden war, eine harmlose Basketballerin als politische Geisel zu nehmen, um den Waffenhändler freizupressen.
Der frühere Pilot hatte seine blutige Karriere nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion begonnen. Zunächst flog er Schnittblumen aus Afrika ein. Doch bald stellte er fest, dass sich mit Waffen mehr Geld verdienen lässt. Kalaschnikows aus Sowjetproduktion waren bei den Kriegsherren und Diktatoren südlich der Sahara noch immer begehrt. Und so nutzte Bout seine Verbindungen. Die Soldaten, die die alten Sowjet-Waffenlager in Russland, der Ukraine, Belarus oder Moldau bewachten, waren schlecht bezahlt. Für ein bisschen Geld drückten sie beide Augen zu, während Bout die Waffen in seine Antonow-Frachtflugzeuge schaffen ließ.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.