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Wie Ungarn zur Rüstungs-Drehscheibe werden will
n-tv
Ungarn liefert keine Waffen an die Ukraine, will sich aus dem Krieg im Nachbarland raushalten. Ein Pazifist ist Viktor Orban deshalb aber noch lange nicht - im Gegenteil: Der ungarische Ministerpräsident will die Rüstungsindustrie im eigenen Land deutlich stärken, auch mit der Hilfe von Rheinmetall.
Der Düsseldorfer Rüstungsriese Rheinmetall baut derzeit gleich drei neue Fabriken in Ungarn. Dort sollen Panzer, Munition und Sprengstoff hergestellt werden - der Grundstein für eine "aufstrebende ungarische Verteidigungsindustrie", schreibt das Wirtschaftsmagazin Bloomberg. Regierungschef Viktor Orban will Ungarn demnach zu einem wichtigen Waffenexporteur formen.
Aber nicht, um der Ukraine zu helfen. Militärhilfe fürs Nachbarland würde Ungarn in Russlands Krieg hineinziehen, begründet Orban seine momentane Weigerung. Deshalb sind die Ungarn aber noch lange keine Pazifisten. Das lukrative Kriegsgeschäft will sich Budapest jedenfalls nicht entgehen lassen. "Die Rüstungsindustrie spielte eine eher untergeordnete Rolle für die ungarische Wirtschaft. Ich denke aber, dass sich das bald ändern wird", sagt Andreas Bock, Ungarn-Analyst bei der Denkfabrik European Council on Foreign Relations, im ntv-Podcast "Wieder was gelernt".