
Wie transparent sind die Finanzen der Bundesliga-Vereine?
DW
Die Bundesliga wirbt damit, dass sie zu den wirtschaftlich solidesten Ligen Europas gehört. Doch wie viel Einblick in die eigenen Finanzen gewähren die Klubs eigentlich? Und ist der Ruf nach mehr Transparenz berechtigt?
"Am Ende des Tages muss man fragen, ob wirtschaftliche Solidität ein Kriterium für unseren Sport ist. Wir beantworten diese Frage mit 'Ja'." Sätze wie diese gehörten stets zum rhetorischen Repertoire von Christian Seifert, dem scheidenden Vorstandschef der Deutschen Fußball Liga (DFL). Die der DFL zugehörigen Bundesliga und 2. Bundesliga warben in den vergangenen 15 Jahren oftmals damit, dass sie vernünftiger wirtschaften würden als so manch andere Top-Liga in Europa. Doch diese Fassade hat mittlerweile Risse erhalten. "Es müssen in der 1. und 2. Liga dringend Regularien eingeführt werden, um wieder mehr wirtschaftliche Vernunft walten zu lassen. Offensichtlich haben einige Vereine in der Vergangenheit deutlich über ihre Verhältnisse gelebt", meinte Michael Ströll, der Geschäftsführer des FC Augsburg, vor einigen Wochen. An vielen Bundesliga-Standorten wird in diesen Tagen darauf verwiesen, dass die Corona-Pandemie, als ein Akt höherer Gewalt, große Löcher in den Kassen hinterlassen hat. So valide dieses Argument auch sein mag, die Verbindlichkeiten waren bei manchen Klubs schon vor der Krise erheblich gestiegen. Viele Erst- und Zweitligisten verfügen seit Jahren nur über ein sehr geringes, einige sogar über negatives Eigenkapital.More Related News